
Katzenzucht
Die Zucht ist eine Wissenschaft. Das hört sich erst einmal hart und kalt an, aber ohne Wissen in Theorie und Praxis keine Zucht. Man lernt nie aus. Ich habe das Glück, dass ich für alle Fragen, die ich nicht selbst erlesen bzw. mir in Seminaren aneignen kann, zwei Mentoren an meiner Seite habe, die viele Jahre Erfahrung mitbringen und ich somit oft den Kreis schließen kann, der sich aus der reinen Theorie manchmal nicht so einfach erschließen lässt. Nichtsdestotrotz stehe ich jeden Tag am Anfang mit immer noch mehr offenen Fragen. Ich bin mit Katzen groß geworden, aber auch beim Thema „Katzenverhalten“ insbesondere in einer Katzengruppe lernt man täglich dazu.
Als Unterstützung des Zuchtwarts in meinem Verein „Cat Maniac e.V.“ schaue ich über den Tellerrand der eigene Rasse hinaus und lerne nebst Seminar zur Farbgenetik vom wandelnden Genetiklexikon Daniel (Zuchtwart im Verein) weiterhin das Handwerk. Wie verpaare ich am besten, um bestimmt Merkmale zu erreichen (die der Standard der WCF für eine Russisch Blau Katze vorgibt)? Welche Linien/Stammbäume passen zu meinen Katzen? Welche charakterlichen Eigenschaften möchte ich besonders fördern?
Zu Guter letzt‘ und zuallererst steht und fällt alles mit der Gesundheit der Zucht-Katze. Keine Katze mit genetischen Problemen in die Zucht, egal wie hart es ist, wenn man lange nach DER Katze gesucht und viel Geld investiert hat. Meine Kastratin Eva wird, wenn alles gut läuft, ein langes und glückliches Leben haben. Sie wird regelmäßig mit HCM-Schall getestet, aber für die Zucht war sie mit einem Problem am Herzen nicht geeignet. Bitte hinterfragen Sie beim Katzenkauf, ob der Züchter die Eltern der Kitten, für die Sie sich interessieren, im Vorfeld auf die Rasse-spezifischen Erbkrankheiten hat testen lassen. Hierbei ist nicht jeder Test bei jeder Rasse erforderlich und/oder geeignet. Auf meiner Seite gehe ich auf die Zuchtuntersuchungen bei der „Russisch Blau“ ein.
Ein wichtiges Thema unabhängig von Zucht oder Liebhaberei ist die artgerechte Ernährung. Ich habe mich intensiv mit dem Thema für meine Lieblinge auseinandergesetzt und achte darauf, was meine Russen in den Futternapf bekommen. Von Klein auf bekommen Sie Rohfleisch, Nass- und Trockenfutter, sodass es neue Familienmitglieder bei einer Futterumstellung nicht allzu schwer haben sollten.
Für mich gehören Seminare verschiedenster Themen genauso dazu, wie das Besuchen von Ausstellungen. Allerdings nehme ich sofort davon Abstand, wenn ich eine Katze in der Zucht habe, die vor dem Richtertisch oder der Autofahrt Angst hat. Gott sei Dank ist das bisher nur einmal der Fall gewesen und egal wie gut mein Kater Hunter abgeschnitten hat auf seinen beiden Ausstellungen, sein Wohlbefinden geht vor. Denn wozu sind Ausstellungen gut? Grundsätzlich geht es darum, dass ein über Jahre ausgebildeter Richter sich die Katze/den Kater anschaut und mir die Frage beantwortet, ob die Katze den Standards entspricht und ich mir vielleicht Hinweise gibt, was ich noch „verbessern“ kann. Eine perfekte Katze gibt es nicht, aber es ist mein Ansinnen, die schönste und charakterlich geeignetste aus dem Wurf zu behalten, um meine Zucht mit ihr fortzusetzen. Hinzu kommt, dass es im Gegensatz zu anderen Rassen die Russisch Blau nicht viel verbreitet ist. Es ist immer wieder schön, wenn Besucher sich für meine Rasse interessieren und mir Löcher in den Bauch fragen, denn auch dazu sind Ausstellungen da. Ist es nicht viel persönlicher, wenn man sich mit Züchtern, auf der Suche nach einem neuen Familienmitglied, unterhält statt nur im Netz zu suchen?
Wesen und Eigenschaften
Die Russisch Blau ist eine intelligente mittelaktive Katze, die eine starke Bindung zu ihren Menschen aufbaut. Am Anfang etwas reserviert, taut sie doch schnell auf. Sie ist anhänglich und verspielt. Bei mir sind Kinder von Nachbarn und Freunden oft zum Schmusen und Spielen da, denn Spielen ist das Größte nebst ausgiebigem Schlaf und kuscheln und nochmals kuscheln, gern auch nachts auf oder unter der Bettdecke.
Zum wohl fühlen benötigt die Russisch Blau einen eher geregelten Tagesablauf. Türen aufmachen, an Außengehegen hochzuspringen bzw. zu klettern ist für sie ein Leichtes. Trotzdem sind sie sanfte Pfoten, die vorsichtig und rücksichtsvoll selten etwas kaputt machen.
Es handelt sich um eine eher leise Katzenrasse, was meine aber nicht wussten, sie erzählt auch gerne Geschichten.
Die Russisch Blau braucht keine besondere Pflege. Im Gegenteil, bitte vermeiden sie starkes Bürsten dieser Katzen.
Aussehen der Russisch Blau (Auszüge des WCF Rassestandards)
Die Russisch Blau ist eine elegante Kurzhaarkatze mit graziösem Wuchs und Gesamteindruck.
Sie ist mittelgroß. Katzen wiegen zwischen 3 – 4,5 kg, Kater 3,5 – 6 kg.
Sie ist die einzige Katze weltweit mit sogenanntem Doppelfell, das heißt Unterwolle und Deckhaar sind gleich lang. Das Fell ist kurz, seidig weich, vom Körper abstehend und erscheint sehr dicht.
Die Augen sind bei der Geburt blau und entwickeln sich in den ersten 2 Jahren zu einem intensiven Grün.
Die Russisch Blau gibt es in den Farbvarianten blau, schwarz und weiß.
Blau: Hierbei handelt es sich um ein gleichmäßiges Blau mit einem deutlichen Silberschimmer. Der Nasenspiegel ist blaugrau, die Fußballen lavendelrosa.
Schwarz: Das Schwarz ist ein Tiefschwarz ohne rötlichen Schimmer. Nasenspiegel und Fußballen sind schwarz.
Weiß: Reines glänzendes Weiß ohne Gelbstich. Kitten haben oftmals noch paar farbige Flecken am Kopf, die im Laufe der Jahre verschwinden sollten. Nasenspiegel und Fußballen sind rosa.
Zuchtuntersuchungen
Diese dienen nebst dem Ausschluss von genetisch vererbbaren Defekten wie HCM/PKD ebenfalls dazu, dass man keine Farb-bzw. Fellvarianten in seinen Würfen hat, die nicht dem Rassestandard entsprechen. Sicherlich sind beispielsweise Point-Katzen süß, aber eben bei der Russisch Blau-Rasse (noch) nicht anerkannt. Zusätzlich sollte jeder Züchter die Blutgruppe seiner Zuchttiere kennen, sodass entweder sogenannte Problemwürfe verhindert werden oder man bei Kenntnis dieser, darauf reagieren kann. Wenn man das alles liest, hört es sich nach viel Quälerei für das Tier an, aber es handelt sich im besten Fall um eine einmalige Blutentnahme bzw. bei HCM/PKD um einem Ultraschall, der allerdings alle 2 Jahre wiederholt werden sollte. Einmalig getestet wird PL von einem Orthopäden, was im Alter von mindestens einem Jahr geschieht, was für die Katze selbst nichts anderes ist als ein „Gang“ zum Tierarzt.
Nur so kann ich Ihnen garantieren, dass ich alles getan habe, damit ich nach bestem Wissen und Gewissen gesunde Tiere in die Zucht nehme. Nicht testen heißt nicht, dass die Katze nichts hat. Leider kann man vieles erst später erkennen. Gott sei Dank handelt es sich allerdings bei der Russisch Blau um eine gesunde Rasse.
Regelmäßig testen sollte (muss) man als Züchter FIV und FeLV, um Ansteckung eigener und fremder Katzen zu vermeiden. Beim Verein Cat Maniac e.V. sind diese beiden Tests einmalig verpflichtend. Wer keinen eigenen Deckkater hat, sollte vor jeder Deckung diese Tests einfordern und erbringen.
Liebhaber sollten sich vom Züchter den letzten Test vor Abgabe zeigen lassen und liegt dieser nicht vor, diesen entweder einfordern oder mindestens selbst durchführen, falls Sie weitere Tiere im Haushalt bei sich wohnen haben. FIV/FeLV sind nicht mal eben von außen zu erkennen!
Bei dominant weißen Katzen ist es verpflichtend einen BAER-Test (Gehörtest) durchzuführen. Es ist gesetzlich verboten mit tauben Katzen zu züchten, ebenso wie es verboten ist, eine weiß-weiß-Verpaarung durchzuführen. So wunderschön und selten weiße Katzen sind, so sorgsam und verantwortungsvoll muss man als Züchter mit ihnen umgehen.
HCM (Hypertrophe Kardiomyopathie)
Was ist HCM?
HCM ist eine Herzmuskelerkrankung, welche durch eine Verdickung des Herzmuskels gekennzeichnet ist. Die Verdickung kann die gesamten Herzmuskeln, aber auch nur Teilabschnitte umfassen. Die Muskulatur des Herzens wächst praktisch in den Kammerinnenraum, wobei sich das Volumen verkleinert. Das Herz kann sich jetzt nicht mehr ausreichend mit Blut füllen, worauf es zu einem Rückstau kommt. Die Bildung von Lungenödemen (Flüssigkeit in der Lunge) oder Flüssigkeitsansammlungen in der Brusthöhle sind die Folge. Unbehandelt endet eine HCM in den meisten Fällen mit dem Tode (langsamer, qualvoller Erstickungstod bzw. urplötzliches Herzversagen).
Was sind die Ursachen für HCM?
Man unterscheidet zwischen primären und sekundären HCM. Primär bedeutet, dass die Ursache im Herzmuskel selbst liegt. Es handelt sich um einen genetischen Defekt, welcher weitervererbt wird. Männliche Tiere sind früher bzw. öfters betroffen als weibliche Tiere. Die betroffenen Katzen sind meistens zwischen einem dreiviertel Jahr bis 5 Jahre alt. Sekundäre HCM wird meist durch Krankheiten ausgelöst, die nicht erblich sind.
Welche Krankheitszeichen ruft eine HCM hervor?
Die Erkrankung ist im Anfangsstadium, wenn überhaupt, nur sehr schwer zu erkennen. Katzen zeigen selten typische Anzeichen wie Husten oder Leistungsschwäche. In fortgeschrittenen Stadien kommt es oft zu Atemnot, welches sich oft durch Hecheln zeigt. Weitere Symptome können sein:
- mangelnder Appetit
- vermehrtes Schlaf- und Ruhebedürfnis
- deutlich nachlassende Spielfreude und Belastbarkeit
- beschleunigte Atmung und/oder Herzfrequenz
- unklare Umfangsvermehrung des Leibes durch Wasseransammlung.
Wie wird HCM diagnostiziert?
Bei der Russisch Blau ist der Gentest nicht anerkannt. Somit ist der HCM-Schall bei einem zertifizierten Tierarzt (Kardiologen) die einzige sichere Möglichkeit auf HCM zu testen. Eine Liste zertifizierter Tierärzte ist u.a. auf der Internetseite (https://www.pawpeds.com) zu finden. Allerdings ist das immer nur eine Momentaufnahme und sollte ab dem 12. Monat alle 2-3 Jahre wiederholt werden.
HCM ist behandelbar. Allerdings werden die Symptome (siehe oben) oft zu spät erkannt. Dem entgegenwirken kann man mit o.g. Schall.
PKD (Polycystic Kidney Disease)
Was ist PKD?
PKD ist eine vererbbare Nierenkrankheit, die zuerst bei Perserkatzen entdeckt wurde. Sie wird im fortgeschrittenen Alter sichtbar und zwischen dem 3. und 10. Lebensjahr treten vergrößerte Nieren inkl. Zysten und Nierenfunktionsstörungen auf. Dieser Zustand ist erblich bedingt und die Zysten sind von Geburt an vorhanden. Die Größe der Zysten kann zwischen 1mm und mehr als 1 cm variieren. Probleme entstehen, wenn diese Zysten anfangen zu wachsen. Sie drücken dann auf das Nierengewebe, wodurch es letztendlich abstirbt. Die Folge ist ein Nierenversagen.
Wie diagnostiziert man PKD?
Der Gentest ist für Russisch Blau nicht aussagekräftig und gehört vernachlässigt. Da Russisch Blau eher nicht zu PKD neigen, lassen Züchter nichtsdestotrotz beim ersten HCM-Schall die Nieren mit schallen.
PKD ist nicht heilbar, jedoch kann eine erkrankte Katze dennoch ein hohes Alter erreichen. Für die Zucht würde diese Katze jedoch nicht mehr in Frage kommen.
FIV
FIV (feline Immundefizienz-Virus) bei Katzen ähnelt der AIDS-Erkrankung des Menschen. Sie ist spezifisch für Katzen und nicht übertragbar auf andere Tiere oder den Menschen.
Es handelt sich um eine Immunschwächekrankheit und gehört zu den sogenannten Lentiviren: langsame Viren, bei denen der Ausbruch der eigentlichen Krankheit erst mit Verzögerung eintritt.
FIV ist unter Hauskatzen weltweit verbreitet, es sind fünf Untergruppen des Virus bekannt. Schätzungen zufolge sind weltweit etwa 11 % der Hauskatzen Träger des Krankheitserregers.
Die Übertragung des Virus erfolgt in der Regel über Blut und Speichel, deshalb sind insbesondere Kater mit Freigang, die in Revierkämpfe verwickelt werden, eine erkannte Risikogruppe.
Welche Krankheitszeichen ruft eine FIV hervor?
Das Virus greift in das körpereigene Immunsystem ein, schwächt dieses und begünstigt Folgeerkrankungen, die letztlich zum Tod führen. Die Katze stirbt genau genommen nicht an FIV selbst, sondern an den Infektionen, die ihr eigener Körper nicht mehr abwehren kann. Die Krankheit bricht in der Regel erst aus, wenn die infizierten Katzen bereits älter als fünf Jahre sind. Die ursprüngliche Kontamination kann zu diesem Zeitpunkt schon länger zurückliegen.
Erste Symptome von FIV äußern sich in Fieber, einem Rückgang der weißen Blutkörperchen, Schwellung der Lymphknoten und Durchfall. Im Anschluss an diese Phase kann die Krankheit für längere Zeit abklingen, bevor sie wieder aufflammt. In der Folge verschlechtert sich der Allgemeinzustand der erkrankten Tiere bis hin zum Tode. Eine Heilung von FIV ist nach derzeitigem Stand der Veterinärmedizin nicht möglich.
FelV
FeLV (feline Leukämievirus) ist weltweit verbreitet und kann Katzen aller Rassen befallen. Das Virus vermehrt sich beim infizierten Tier im Lymphgewebe und richtet von dort ausgehend großen Schaden an, wobei die Auswirkungen der Krankheit ganz unterschiedlich aussehen können. Die Übertragung erfolgt von Tier zu Tier über Blut und Speichel. Wenn die Tiere sich gegenseitig putzen, belecken, miteinander kuscheln oder in einer Auseinandersetzung beißen, besteht hohes Ansteckungsrisiko. Auch über Kot, Urin und Tränenflüssigkeit beziehungsweise Augenausfluss kann das Virus übertragen werden. Es sind auch transplazentale Infektionen, also eine Ansteckung der ungeborenen Kitten im Mutterleib einer infizierten Katze bekannt.
Das Virus ist extrem infektiös und kann sich in nicht immunen Katzenbeständen schnell ausbreiten.
Welche Krankheitszeichen ruft eine FeLV hervor?
Die ersten Katzenleukämie Symptome nach Ausbruch der eigentlichen Krankheit sind relativ unspezifisch. Das Tier wirkt abgeschlagen und müde und zeigt Appetitlosigkeit. Das Virus selbst tritt im Organismus in verschiedenen Erscheinungsformen in Aktion. Es kann bösartige Tumore im Lymphsystem erzeugen oder das Blutbild verändern, sodass Immunschwäche, Lähmungserscheinungen und schwere Nierenerkrankungen folgen. Betroffene Tiere haben oft blasse Schleimhäute. Die Katzenleukämie Symptome bei Tumorbildung sind anfangs allgemeine Apathie, Fressunlust und Abmagerung; weiteres hängt vom jeweils befallenen Organ ab.
Für ein an Katzenleukämie erkranktes Tier gibt es keine vollständige Genesung. Die Heilung der Krankheit ist nicht möglich. Allenfalls können palliative Maßnahmen die Beschwerden des Tieres lindern.
Patella Luxation (PL)
Die Patella (Kniescheibe) ist Teil des Kniegelenks, welches sich jeweils am rechten und linken Hinterbein befindet. Sie befindet sich eingebettet in der Patellarsehne (Kniescheibensehne) in der sogenannten Rollfurche. Diese Rollfurche ist begrenzt von den Rollkämmen und gehört zum unteren Ende des Oberschenkels (Femur). Die Kniescheibe gleitet bei der Bewegung des Doggos (sprich Streckung und Beugung des Beines) in der Rollfurche wie ein „Schlitten in seiner Bahn“ auf und ab.
Die Aufgabe der Kniescheibe ist es, für einen reibungslosen Bewegungsablauf zu sorgen und die Patellarsehne bei Beugung uns Streckung des Beines vor Abnutzung (Verschleiß) zu schützen. Die Kniescheibe gehört anatomisch zu den „Sesambeinen“. Dies sind vereinfacht gesagt kleine Knochen im Bereich von Gelenken.
Bei der Patellaluxation handelt es sich um eine Verlagerung der Kniescheibe nach innen oder außen bei Bewegung der Katze. Daher das Wort „Luxation“, übersetzt „Verrenkung eines Gelenks“.
Sie springt seitlich aus der oben beschriebenen Rinne (Rollfurche) heraus, dies nach lateral (außen oder medial innen). Die Verrenkung nach innen ist deutlich häufiger anzutreffen.
Eine ungestörte Streckung des Knies ist dann nicht mehr möglich und die Katze beginnt zu humpeln. Je nach Schweregrad und Dauer der unbehandelten PL bekommen die Katzen Schmerzen und verlieren durch den ständig gestörten Bewegungsablauf an Lebensqualität.
Es handelt sich entweder um eine genetische (angeborene) PL oder um eine durch ein Trauma, z.B. einem Unfall mit einem Zusammenstoß, entstandene Erkrankung, wobei in der Regel die erbliche Form vorliegt. Da die genetische Form an die Nachkommen weitergegeben werden kann, sollte mit den Tieren ab Stufe 2 (von 4 Stufen) nicht gezüchtet werden.
Je nach Grad der PL ist eine Therapie (u.a. Physiotherapie) möglich, andernfalls besteht hier die Möglichkeit einer OP. Das Ziel dieser OP ist es, die Kniescheibe in ihrer normalen Position in der Rollrinne zu stabilisieren, so dass sie nicht mehr zur Seite rutscht. So kann die Katze bei vollständiger Heilung wieder ungestört spielen, toben und rennen.
Zuchtuntersuchungen Point- und Langhaargen
Das sogenannte Point-Gen ist rezessiv, d.h. beide Elternteile müssen es genetisch in sich tragen, sodass Point-Katzen (weiße Katzen, die an den Körperteilen, deren Fell an den wärmeren Körperteilen gräulich gefärbt sind). Point ist bei Russisch Blau (noch) nicht anerkannt. Um einen Wurf mit Points zu vermeiden, sollten die Zuchttiere im Vorfeld genetisch dahingehend getestet werden.
Die Nebelung-Katze ist die Russisch Blau in Langhaarvariante. Das dazu gehörige Gen ist ebenfalls rezessiv, also beide Elternteile müssen es zur Ausprägung in sich tragen. Um Langhaar-Würfe auszuschließen, sollte hier ebenfalls im Vorfeld getestet werden.
Genetische Blutgruppe
Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass alle Russisch Blau die Blutgruppe A tragen. Allerdings sind vor viele Jahren u.a. Briten, Siamesen und Perser eingekreuzt worden. Es gibt nachweisbar ebenfalls die Blutgruppen B und AB (jetzt C genannt) bei den Russisch Blau. Für einen Züchter kann das entscheidend sein, sollte die Katze die Blutgruppe B haben und der Kater die Blutgruppe A, ergibt das gemeinsam eine sogenannte „Risikogeburt“. Diese Verpaarungen sind nicht ausgeschlossen, wenn der Züchter die Kitten in den ersten 48 Stunden von Hand gefüttert werden. Alternativ besteht die Möglichkeit von einer passenden Katzenmama säugen zu lassen. Die Aufnahme der Muttermilch der eigenen Mama muss allerdings umgangen werden.
Andersherum kann ein Kater mit der Blutgruppe B unproblematisch alle Katzen decken, ohne dass es nach der Geburt Probleme gibt.
Russisch Blau – schwarz, weiß und blau? oder muss eine Russisch Blau = blau sein?
Diese Diskussion gibt es wohl schon so lange, wie es die Historie der ersten „Russen“ in weiß und in schwarz gibt.
Es gibt 5 Dachverbände der Katzenzüchter. Je nach Standard, den man züchtet, sollte ein Züchter dementsprechend dem Dachverband beiwohnen und der Verein des Züchters sollte diesem Dachverband zugehörig sein. Die Farbe „blau“ ist in allen Dachverbänden anerkannt. Die Farben „weiß und schwarz“ allerdings nur in der GCCF (Governing Council of the Cat Fancy mit Sitz in Groß Britannien) und in der WCF (World Cat Federation mit Sitz in Deutschland). Bei letzterem bin ich registriert und mein Ziel ist es, die Vielfältigkeit der „Russisch Blau“ fortzuführen bzw. weiterzuentwickeln. In Australien ist es Gang und gebe, dass Russisch Blau in allen 3 Farben gezüchtet werden, in Großbritannien gibt es ebenfalls viele Züchter mit allen drei Farbvarianten. In Europa sind die Farben schwarz und weiß bislang eher eine Seltenheit. Mehr dazu lesen sie gern in der Rubrik – Geschichte der Russisch Blau.
Russisch weiß
Sollten sie sich für einen weißen Russen interessieren, muss man wissen, dass dieser Sonne nicht besonders gut verträgt. Weiße Katzen erleiden leichter einen Sonnenbrand, ähnlich wie bei hellhäutigen Menschen. Ihre rosa Näschen und Ohren sind besonders anfällig. Daher erkranken weiße Katzen leider öfter an Hauttumoren als andersfarbige Katzen. Haben sie einen sonnenverwöhnten Balkon können sie beispielsweise die Ohren mit dazu für Katzen geeignete Sonnencreme eincremen oder sie sorgen bestenfalls für Beschattung.
Des weiteren haben die weißen Katzen ein erhöhtes Risiko auf Taubheit, was am sogenannten W-Gen liegt. Ich bin als Züchter verpflichtet, bei jedem weißen Nachkömmling einen Gehörtest (BAER-Test) von einem dazu ausgebildeten Tierarzt durchführen zu lassen. Eine taube Katze darf Niemals in die Zucht genommen werden. Bei einem weißen Russen händige ich Ihnen nebst Stammbaum auch den BAER-Test aus.
Ich kann Ihnen aus meiner Erfahrung heraus sagen, dass mein weißer Kater genauso pflegeleicht ist, wie meine restliche Rasselbande, obwohl er im Freigehege durchaus regelmäßig in Kontakt mit Schmutz kommt. Er ist trotzdem ohne besondere Pflege meine weiße flauschige Schneekugel. Immer wieder auch für mich faszinierend.
Russisch Blau – hypoallergen
NEIN!
Es ist leider ein Ammenmärchen und wird ganz gerne mal von Menschen herbeigezaubert, die ihre Katzen an den Mann bringen wollen und es wird teilweise auch fälschlich im Internet verbreitet. Auch wenn es dort heißt, dass Russisch Blau Allergiker-freundlich sind, heißt das nicht, dass sie keine Allergien hervorrufen. Das ist schlichtweg nicht klar.
Was ruft die Allergie hervor?
Eine Katzenallergie ist eine allergische Reaktion auf bestimmte Proteine von Katzen. Dieses Eiweiß geben Katzen mit ihrem Speichel, Urin und dem Sekret der Hautdrüsen ab. Das dafür zugehörige Protein Fel-d1 befindet sich auf der Haut, somit im Fell und wird verbreitet über den Speichel, wenn die Katzen sich putzen. Über Staubpartikel und Katzenhaare verteilen sich die Allergene in der Raumluft. Bereits kleinste Mengen reichen aus, um bei manchen Menschen die Schleimhäute und Atemwege zu reizen und allergische Reaktionen auszulösen.
Umgangssprachlich ist häufig von einer "Katzenhaarallergie" die Rede. Entgegen der weitverbreiteten Meinung sind es jedoch nicht die Haare der Katze, die die Katzenallergie auslösen, sondern die Partikel, die sich auf ihnen absetzen. Deshalb reagieren Allergiker auch oft auf Nackt-Katzen.
Von den Tierhaarallergien ist die Katzenallergie am weitesten verbreitet. Menschen, die einmal eine allergische Reaktion auf Katzen gezeigt haben, reagieren in der Regel danach dauerhaft mit einer Allergie.
Katzen produzieren nicht alle die gleiche Art des Allergens. Bei verschiedenen Katzenarten ist dieses Eiweiß leicht verändert. In den meisten Fällen reagieren Menschen mit einer Katzenallergie zwar auf alle Arten von Katzen allergisch. Es kommt jedoch auch vor, dass beispielsweise nur Britisch Kurzhaar auslösen.
Zusatz: Ja, es gibt Personen, die nicht auf die Russisch Blau reagieren. Sollten sie unbedingt eine Russisch Blau haben wollen, ist z.B. der T-Shirt Test eine Möglichkeit, wie Sie vorgehen könnten. Geben sie hierzu ein T-Shirt an den Züchter ihres Vertrauens, der dieses zu seinen Katzen gibt. Im Anschluss tragen sie dieses Shirt durchgängig mindestens 24 Stunden auf der Haut. Aber auch das hat keine 100%ige Aussagekraft.
Machen Sie Ihren Test bitte nicht an die Reaktion auf Kitten abhängig. Diese haben das Eiweiß noch nicht so ausgeprägt wie erwachsene Tiere. Leiden Sie an Allergien, bedenke Sie bitte auch, dass sich die Allergene über die Zeit in ihrem Haushalt potenzieren! Ebenfalls wissenswert ist, dass die Pubertät bei Kindern/Jugendlichen noch einmal die Allergie verstärken kann. Manchmal sind Allergien auch unbekannt, also bitte bringen sie ihre Kinder mit zu einem Besuch, wenn Sie sich die Zucht anschauen, wo für Sie ein Kauf in Frage kommt.
Sollten Sie sich trotzdem für eine Katze entscheiden, stellen Sie beispielsweise einen Luftreiniger mit HEPA-Filter auf, nutzen sie einen Staubsauger der für Allergiker geeignet ist und nehmen Sie ihre Katzen nicht mit ins Bett.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich keine Katzen an Allergiker verkaufe!
Weitere Informationen finden sie unter diesem Link: http://www.russianblue.org.uk/allergies/allergies4.pdf
Zucht versus Schwarzzucht
Gedanken, welche Katze ist die Richtige für mich und warum sollte ich eigentlich zu einem Züchter gehen?
Können Sie sich vorstellen, wie sich ein Züchter, der seine ganze Liebe und Zeit in diese himmlischen Wesen investiert fühlt, wenn er den Satz bekommt? Sicher sind auch nicht alle Züchter gleich und auch einige sind eher „Vermehrer“ und es interessiert sie außer Verkauf nicht wie sich die Rasse weiterentwickelt. Na gut, das interessiert Sie wiederum weniger, für Sie sollten die Katzen gut sozialisiert und gesund sein. Fakt ist, dass Züchter von den Vereinen aus Regeln haben, die Schwarzzüchter nicht beachten müssen. Beispielsweise muss die Katze vor dem ersten Wurf ein Alter von mindestens 12 Monaten erreicht haben. Züchter dürfen pro Katze maximal drei Würfe in zwei Jahren haben. Zwischen den Würfen müssen mindestens 6 Monate liegen, das schützt die Gesundheit der Katze und die Widerstandsfähigkeit der Kitten. Die Kitten müssen vor Abgabe gesund und parasitenfrei sein. Tests wie FIV und FelV haben vor dem ersten Wurf zu erfolgen. Unsere Tiere müssen geimpft sein und die Kitten dürfen ohne Schutzzimpfung nicht vermittelt werden. Wir haben uns an Vorgaben zu halten, die neben dem Verein das Veterinäramt über artgerechte Haltung vorgibt und müssen jederzeit damit rechnen, dass sie unangekündigt bei Uns an der Tür klingeln. Kurz: Ein Züchter unterliegt den Zucht- und Haltungsrichtlinien des Katzenvereins, die strenger sind als das Tierschutzgesetz. Ein Schwarzzüchter ist Niemandem Rechenschaft schuldig. Auch Ihnen nicht, wenn Sie das Tier bei Ihm gekauft haben. Er hat einfach keine Regeln zu befolgen außer seinem eigenen Gewissen.
Ein guter Züchter hat einen Ehrenkodex, was die Kommunikation mit dem Käufer der Lieben angeht. Was passiert beispielsweise, wenn eine der verkauften Katzen erkrankt (es sind und bleiben Lebewesen, egal wie viel man testet. Es kann nun mal vorkommen). Ebenfalls unterstützt er, sollte doch etwas passieren und die Lieben können nicht beim Käufer bleiben.
Wie können Sie abschätzen welcher Inzuchtwert bei einem Wurf eines Schwarzzüchters vorhanden ist? Inzucht ab einem bestimmten Grad drückt das Immunsystem Ihrer Katze. Wissen sie, ob der Kater tatsächlich eine Russisch Blau war? Sie sollten nicht auf einen Stammbaum verzichten, denn er beinhaltet eben auch, dass alle Regeln eingehalten wurden.
.... nur ein paar Gedanken dazu, definitiv nicht abschließend.
Sicher haben sie dafür aber auch mehr Regeln zu befolgen, bei mir ist das z.B., dass ich keinen Freigang gestatte und sie die Tiere nicht ohne mein Wissen weiter verkaufen dürfen.
Ja, eine Katze aus einer seriösen Zucht ist sicherlich teurer als eine Katze ohne Stammbaum, ohne Tests, ohne o.g. Vorgaben. Aber wenn Sie Pech haben, zahlen Sie das teuer im Nachhinein beim Tierarzt.
Eine „Hobbyzucht“, wie auch ich sie betreibe heißt lediglich, dass ich nicht gewerblich züchte, zudem ich dazu mindestens 5 Zuchttiere in meiner Cattery haben müsste. Aber ich züchte im Verein Catmaniac e.V., der mich kontrolliert und reglementiert. Auch ein Schwarzzüchter wird Ihnen sicher erzählen, dass er Hobbyzüchter ist. Fragen Sie was das Zeug hält, auch der Züchter wird Ihnen Fragen stellen.
Im Endeffekt geht es doch nur um 2 wesentliche Dinge.
- Gehen meine Katzen zu den richtigen Menschen, die sie lieben und ihnen das bestmögliche zu Hause geben? und
- fühlen Sie sich wohl und wissen, dass Sie ein Tier kaufen was gut sozialisiert wurde, die Elterntiere und Kitten nach besten Wissen und Gewissen des Züchters gesund sind, nicht ausgebeutet werden als Zuchtmaschinen und in einer liebevollen Umgebung leben und Sie als Käufer im Nachgang noch einen Ansprechpartner haben?
Lieber eine Zuchtkatze oder eine aus dem Tierschutz?
Was möchten Sie?
Ich hatte viele Jahre Katzen vom Bauernhof und Katzen vom Tierschutz. Ich war immer glücklich mit Ihnen und finde es wirklich schön, wenn die Lieben ihre Familie finden. Und ich finde es noch wichtiger, dass der Tierschutz so viel tut. Alles was Tierleid unterbindet und verhindert, gehört unterstützt!!
Ich habe mich nach einigen Jahren ohne Katze für die Russisch Blau entschieden und mich einfach in sie verliebt und wollte nichts anderes mehr. Es gibt ca. 15 Mio. Katzen in Deutschland und ich denke nicht, dass die vergleichsweise wenigen Züchter dafür verantwortlich sind, dass die Tierheime voll sind, sondern nebst leider traurigen persönlichen Änderungen im Leben vielleicht auch Gedankenlosigkeit bei der Anschaffung von Katzen dahintersteckt.
Tierheime und Tierschutz wollen einiges über den Menschen wissen, der ihre Schützlinge mit nach Hause nimmt genau wie der Züchter.
Also nur Sie können sich die Frage beantworten, was für Sie das richtige ist, wofür Ihr Herz schlägt und nicht zu vergessen, sie müssen sich die Anschaffung und den Unterhalt bei den gestiegenen Preise an Katzennahrung und Tierarzt (gestiegene GOV 2023) leisten können. Eine Rassekatze kostet sicher vom Züchter mehr, als eine Katze aus dem Tierschutz.
Aber was wollen Sie? Das ist das Einzige, was am Ende zählt.
Bitte bedenken Sie, für Sie ist die Katze ein kleiner Teil Ihres Lebens, für die Katze sind Sie bestenfalls ihr ganzes Leben!
Welche Rasse ist die richtige für mich?
Das Aussehen ist das eine, aber passt der Charakter der Katze in Ihr Leben? Die Frage, die man sich vor dem Katzenkauf beantworten sollte.
Ich persönlich möchte beispielsweise keine Halblanghaar und Langhaarkatzen. Das sind mir zu viele Haare überall. Ich hätte den Platz nicht für sehr aktive Bengalen. So findet wohl Jeder das für sich richtige Tier. Ich liebe meine Russen, die sehr menschenbezogen sind, auch wenn man das vorher beachten sollte, ob man das gern hat, dass Russisch Blau einen überall verfolgen und sehr viel Liebe benötigen. Sie sind intelligent und wollen auch beschäftigt werden.
Katzenausstellungen sind hierfür sicher sehr gut geeignet, um sich mit verschiedenen Züchtern zu unterhalten. Aber im Zeitalter des Internets ist es aber auch sehr einfach sich einzulesen und die richtigen Charaktere für sich persönlich zu finden. Empfehlenswert ist es vielleicht auch, sich bei Facebook geeignete Gruppen zu suchen, wo man Fragen stellen kann, z.B. wenn man zwei verschiedene Rassen zusammen halten möchte, so wie es mir damals ging, wo ich meine Britisch Kurzhaar und meine beiden Russisch Blau zusammen geholt habe.
„Ich will Katze, was kostet?“, „Ich will Katze bitte am ...“
Bitte nicht böse sein, aber ich betreibe eine seriöse Zucht, keine Brutstätte. Ich möchte meine Lieben bei den Menschen wissen, die sich die Zeit und die Liebe geben, die sie verdienen. Die Katze findet ihren Menschen. Und leider kostet eine Zucht auch etwas, testen kostet, gute Ernährung, Ausstattung, Seminare, Zuchtuntersuchungen etc. kosten. Ein guter Züchter investiert das Geld des Verkaufs wieder in seine Katzen.
Aber wenn Sie aus Urlaubsgründen, sie gehen in Rente, sie haben dann am meisten Zeit und wollen deshalb die Katzen genau dann... helfe ich Ihnen gern den richtigen Züchter zu finden. Wir Züchter sind untereinander gut vernetzt und ja, wir empfehlen Ihnen nur Züchter, die auch unseren Standard an Tests, Katzenleben, Aufzucht etc. ähneln und die wir Ihnen mit guten Gewissen empfehlen können. Vielleicht lohnt es sich aber auch, dass Sie auf die Würfe des Züchters Ihres Vertrauens warten.
Fragen, die man vor dem Katzenkauf klären sollte
Habe ich die Zeit und den Platz für Katzen? Was mache ich, wenn ich in den Urlaub fahre? Möchte ich mich mit meinen Katzen beschäftigen? Russisch Blau sind intelligente Katzen die gern gefordert werden durch Spass und Spiel. Komme ich damit klar, dass eine Katze ggf. Nachtaktiv durch die Wohnung schleicht und ich auch mal wach werde?, dass ich öfter saugen muss, weil Katzenstreu herumliegt, nicht meine Orchideen stehen haben kann, weil sie meine Kleinen sonst vielleicht vergiften? Kann ich es mir leisten zum Tierarzt zu gehen nachdem alles teurer geworden ist? Darf ich Katzen gem. meinem Mietvertrag in der Wohnung halten? Darf/möchte ich meinen Balkon absichern? Hole ich mir eine Zuchtkatze oder eine vom Tierheim?
Die Katze ist ein zeitlich ein kurzer Teil unseres Lebens, aber wir sind ihr ganzes Leben. 🩶
Einzelkatze versus Katzenpärchen
Katzen sind selten Einzelgänger! Sie lieben die Gesellschaft ihrer Artgenossen, was durch Untersuchungen des berühmten Verhaltensforschers Professor Leyhausen bestätigt wurde. Sie schließen zwar mit ihren Artgenossen meistens eine innige Freundschaft, aber gerade auch die Russisch Blau ist sehr anhänglich, was ihren Menschen angeht. Denn er gibt ihr Sicherheit, versorgt sie und ist ebenfalls ein prima Spielpartner. So manche Katze erkennt ihren Menschen sogar als „Mitkatze“ an, was eine Studie der österreichischen Verhaltensforscherin Mircea Pfleiderer, bestätigt. & trotzdem können wir Menschen einen Artgenossen nicht ersetzen.
Sie müssen wohl oder übel aus dem Haus, selbst wenn Sie im Home-office arbeiten. Ein Katzen-Duo vertreibt sich die Zeit mit Spielen, gegenseitiger Fellpflege oder sogar einer gelegentlichen Rauferei. Da sie einer Russisch Blau keinen Freigang geben sollten, es sei denn Sie haben gern keine Katze mehr, stellen Sie sich die Frage, ob sie Ihr Leben lang nur mit Tieren und nicht ihrem eigenen Artgenossen reden möchten. Sicher eine charmante Vorstellung, die aber nur wenige Wochen Spaß machen dürfte. Gerade die Russisch Blau ist eine vertrauensselige Katze, die sich gern auch mal von Fremden streicheln lässt. Bitte keinen Freigang, aber sehr sehr gern einen gesicherten Balkon oder Garten. Es ist ein großes Vergnügen, wenn man zwei Katzen beim Spielen und Herumbalgen beobachten kann oder im Garten, wenn sie schnatternd und geduckt Vögel beobachten.
Sie können bei mehreren Katzen auch mal 24Stunden ohne schlechtes Gewissen unterwegs sein. Wenn Sie in den Urlaub fahren und einen Katzensitter haben, der sich um ihre Lieben kümmert, täglich mal 20min da ist, ist das kein Problem. Eine Einzelkatze würde ich keine Woche allein lassen wollen. Die Beiden finden das auch doof, aber sie haben sich und ihre gewohnte Umgebung. Das ist sehr viel weniger Stress für Sie und ihre Katzen.
Auch drei Katzen zusammen zu halten hat charmante Vorteile. Es ist nicht wie bei uns Menschen, einer ist der Außenseiter. Sie suchen sich ihren Spielpartner, auch wenn der andere mal keine Lust hat. Aber natürlich sollte man hier auch den Platz haben.
Ich gebe grds. keine Katzen in Einzelhaltung!
Katzen-Ausstellungen gut oder Stress?
Alle meine Katzen werden mindestens einem Richter auf einer Ausstellung vorgestellt, um von ihm eine fachmännische Meinung zu bekommen, ob meine Katze für die Zucht geeignet ist. Er ist dafür ausgebildet und richtet nach das Tier anhand von international festgelegten Rassestandards.
Das macht nicht jeder Züchter, denn es ist nicht verpflichtend und es gibt sicherlich immer ein Für- und Wieder hierzu. Für mich gehört es dazu. Allerdings wenn ich merke, dass eine Katze richtig Angst hat, stelle ich sie nicht regelmäßig aus, egal wie schön und toll sie ist. Das Wohl der Katze geht vor, aber meine Rampensäue, die damit keine Probleme haben, die Hotels interessant finden und die Autofahrt verschlafen, mit denen bin ich moderat unterwegs.